Nach einem heftigen Regenschauer musste das Spiel in der 18. Minute unterbrochen werden, um die Linien nachzuziehen. Die neuen Markierung war kaum aufgetragen, da schlugen die Gastgeber in Person von Marco Lais und Marius Zimmermann innerhalb von fünf Minuten zu. Danach kamen die Gäste etwas besser ins Spiel, doch die SV-Abwehr hielt hinten dicht. Nach der Pause übernahmen die Hausherren wieder die Regie, und nach einem Lattentreffer sorgte Ralf Wassmer nach gut einer Stunde für die Entscheidung.
Schiedsrichter: Gallus (Nordrach) - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Lais (20.), 2:0 Zimmermann (25.), 3:0 Wassmer (66.)
Man muss sich das vermutlich ganz klassisch vorstellen. In der Kabine haben sie sich eingeschworen, sich gegen die Schultern geboxt und eine Marschroute à la "jetzt zeigen wir, was wir können" gebrüllt. Als die Spieler des Landesligaaufsteigers FC Schönau den Platz betraten, um das erste überbezirkliche Fußballspiel des Vereins seit Jahrzehnten anzugehen, schienen die Spieler jedenfalls voller Adrenalin. Ungünstig war, dass die Hormone nur fünf Minuten später wieder entwichen waren: Kaum angepfiffen, stand es 0:2. "Wir waren nicht kompromisslos genug, waren zögerlich", beschrieb Joachim Boos den Start, der 85 Minuten lang nachhallen sollte: "Wir haben uns anschließend nicht mehr gefangen", sagte der Coach.
Die Vorfreude war groß gewesen - und das hörbar. Aus weiter Entfernung waren die Fangesänge aus dem Jogi-Löw-Stadion zu vernehmen. Eine lärmende Gruppierung, unter anderem mit Spielern aus der zweiten Mannschaft, kam zwar wie Hemdglunkis daher, vom Verein wurde sie aber als "unsere Ultras" vorgestellt. Und denen konnte nichts etwas anhaben.
Unterstützung von den Rängen: "Rot und Weiß ein Leben lang"
Das 0:1 nach 50 Sekunden, das einem Pass in die Tiefe entsprang, und Christian Kiefers - sorry - wunderschön gelupftes Eigentor von der Strafraumgrenze, vermieste den Edelfans nicht die Stimmung. Und als per Kopf das dritte Tor fiel (32.), da sangen sie trotzig: "Sha-la-la-la - Rot und Weiß ein Leben lang." An Unterstützung wird es den Schönauer Fußballern nicht mangeln, so viel steht fest.